Tuvia Rübner

Tuvia Rübner, geboren am 30. 1. 1924 als erstes Kind des jüdischen Ehepaars Manfred-Moritz Rübner und Elsa Grünwald-Rübner im damals zur Tschechoslowakei gehörenden Pressburg (heute: Bratislava), wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Nach der Annexion der Tschechoslowakei durch das ‚Dritte Reich‘ 1938 wurde Rübner verboten, das Deutsche Staatsrealgymnasium weiter zu besuchen. 1941 gelang ihm als einzigem Mitglied seiner Familie die Flucht in das unter britischem Mandat stehende Palästina, nach Eretz Israel; seine Eltern, seine fünf Jahre jüngere Schwester Alice und seine Großeltern wurden 1942 in Auschwitz ermordet. Rübner fand in dem in Nordisrael gelegenen Kibbuz Merchavia Aufnahme, wo er verschiedenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten nachging und gleichzeitig begann, Gedichte zu schreiben, zunächst in deutscher, ab 1953 in hebräischer und ab 1992 auch wieder in deutscher Sprache. Nachdem Rübners erste Frau Ada, die er 1944 geheiratet hatte, 1950 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war und er selbst nur schwer verletzt überlebt hatte, musste er die gemeinsame Tochter Miriam allein aufziehen. Rübner arbeitete seitdem zunächst als Bibliothekar, dann als Literaturlehrer an einem Lehrerseminar und wurde schließlich Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Haifa bis zu seiner Emeritierung 1992. Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (seit 1987), ...